DM Wasserspringen lässt Herz der DSV-Asse höherschlagen

31.05.2021, 16:04Uhr

DM Wasserspringen lässt Herz der DSV-Asse höherschlagen© Jo Kleindl

Zum ersten Mal ist Wasserspringen in diesem Jahr Teil von „DIE FINALS 2021“ und genau wie beim Beckenschwimmen werden auf hier viele Wettkämpfe im TV zu sehen sein.

„Das ist für uns etwas ganz Besonderes“, sagt Hentschel. „Wir freuen uns darüber, dass wir dieses Jahr die Möglichkeit bekommen, unsere Sportart in diesem Rahmen zu präsentieren.“

Bei der Premiere der Multisportveranstaltung 2019 ließ der internationale Wettkampfkalender eine Beteiligung an den FINALS nicht zu, weil direkt im Anschluss die Europameisterschaften stattfanden.

>> Hier gehts zum Interview mit Lena Hentschel, Timo Barthel und Lars Rüdiger

Es geht um die Tickets für Tokio

Am Dienstag (01. Juni) beginnen die Wettkämpfe, bis Sonntag (06. Juni) geht es dann nicht nur um die Deutschen Meistertitel, sondern auch um die Startplätze für die Olympischen Spiele (23. Juli – 08. August) in Tokio (JPN). In den acht olympischen Disziplinen sind im Einzel mit Ausnahme des Wettbewerbs vom 3m-Brett der Frauen, wo Deutschland nur einen Olympiaplatz besitzt, jeweils zwei Tickets für Tokio zu vergeben. Außerdem hat der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) in drei von vier Synchronwettbewerben jeweils einen Startplatz, lediglich im Turm-Synchronspringen der Männer wurde dieser knapp verpasst. Favorit*innen auf die personalisierten Tickets sind dabei sicherlich jene Aktive, die beim Weltcup in Tokio und bei der EM in Budapest (HUN) zu überzeugen wussten.

 

Lena Hentschel trug dort gemeinsam mit Tina Punzel (Dresdner SC 1898) mit ihrer Goldmedaille im 3m-Synchronspringen zum starken EM-Ergebnis bei. „Ich gehe mit einem sehr guten Gefühl in die Deutschen Meisterschaften“, sagt sie. Eine Garantie auf den Olympiaplatz gebe es aber nicht:

„Es hat in der Vergangenheit immer wieder Fälle gegeben, dass jemand erst den Quotenplatz geholt hat und dann bei der DM nicht einmal die Norm geschafft hat und damit für Olympia raus war“, mahnt sie.

Timo Barthel trotzt vom Turm seiner Höhenangst

Auch Timo Barthel (SV Halle) sagt:

„Es gibt noch weitere Topathleten außerhalb der EM-Mannschaft, die zuhause fleißig trainiert haben und hier für eine Überraschung sorgen können.“

2016 hatte er zum Beispiel den Olympiaplatz für den DSV gesichert, landete bei den Deutschen Meisterschaften dann aber nur auf Platz drei und verpasste die Teilnahme. Umso größer ist seine Motivation, es dieses Mal zu schaffen. Mit jeweils Platz vier bei der EM und beim Weltcup hat Barthel bereits gezeigt, dass er sich auf den Punkt konzentrieren kann. „Bei den Deutschen Meisterschaften will ich mein ganzes Potenzial abrufen“, sagt er.

Der Hallenser startet im Turmspringen, obwohl er seit seiner Jugend unter Höhenangst leidet.

„Damals konnte mir nicht vorstellen, aus zehn Metern zu springen. Aber ich habe für mich selbst herausgefunden, wie ich damit umgehen kann: Ich gucke sehr wenig nach unten oder unterhalte mich vor dem Sprung mit jemandem, um mich abzulenken“, erzählt er, zum Beispiel mit seinem Synchronpartner Patrick Hausding (Berliner TSC). „Patrick ist jemand, der dort oben nicht lange fackelt, sondern einfach springt. Für mich ist das gut, weil ich dann gar nicht groß nachdenken kann“, sagt Barthel.

Hartes Training hat sich für Lars Rüdiger ausgezahlt

Lars Rüdiger (Berliner TSC) springt vom 3m-Brett ebenfalls an der Seite von Hausding. Und das äußerst erfolgreich: In Budapest wurden beide zusammen kürzlich Europameister – für Hausding war es das 17. EM-Gold, für Rüdiger der erste internationale Titel überhaupt. „Das war überragend und für uns beide etwas ganz Besonderes“, sagt er. Auf dem Weg dorthin hatten beide mehrfach ihren Anlauf umgestellt. „Das hat uns noch einmal einen großen Schub nach vorne gebracht, so können wir jetzt auch die schweren Sprünge machen“, erklärt Rüdiger.

Überhaupt gehen die DSV-Asse gut vorbereitet in die DM und die weitere Olympiavorbereitung.

„Wir hatten sehr harte Lehrgänge, wo wir zum Teil auch an unsere Grenzen gestoßen sind, aber wir sind umso stärker aus dieser Zeit hervorgegangen“, sagt Lena Hentschel.

Lars Rüdiger ergänzt: „Die vergangenen Wochen und Monate sind an die Substanz gegangen. Aber am Ende hat es sich ausgezahlt, dass wir diesen Weg gegangen sind.“ Bei den Titelkämpfen in Berlin wollen sie das erneut unter Beweis stellen.