Rekord für Isabel Gose als überraschendes Nebenprodukt

08.10.2020, 13:50Uhr

Rekord für Isabel Gose als überraschendes Nebenprodukt© Jo Kleindl

Fast vier Wochen hatte Isabel Gose in der Höhenluft Südtirols trainiert mit ihrer neuen Trainingsgruppe, zu der auch Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock und Weltrekordlerin Sarah Köhler gehören. „Das war total anstrengend im Schnalztal. Ich bin super happy, dort alles gut gemeistert zu haben“, verriet Gose. Nach mehrstündiger Heimreise im Auto hatten die Schützlinge von Bundestrainer Bernd Berkhahn und Norbert Warnatzsch am Tag darauf gleich am Vereinswettkampf ihres SC Magdeburg auf der 25m-Bahn teilgenommen. Gose war die 400m Freistil in 4:01,49 Minuten gekrault. Eine absolute Topleistung zu diesem frühen Saisonzeitpunkt!

Und Altersklassenrekord für 18-Jährige. Die bisherige Bestmarke von Astrid Strauß stammte aus DDR-Zeiten und war schon sage und schreibe 33 Jahre alt. „An dem Abend war uns gar nicht gleich bewusst, dass es ein Rekord war, weil wir Isabels deutschen Rekord aus dem Vorjahr (3:58,91) noch im Kopf hatten“, gab Berkhahn zu. „Wichtiger war uns ja auch, dass wir zufrieden mit allen dort gezeigten Leistungen waren und alles bestens läuft bislang in dieser Saison.“

Viel Spaß mit den Kollegen führt zum Altersklassenrekord für Isabel Gose

Der Rekord war also nur ein Nebenprodukt in einem größeren Plan, bei dem alles auf Olympia ausgerichtet ist. Auch für Gose. Nach Silber bei der Kurzbahn-Saison im Dezember war sie im Frühjahr aus Heidelberg nach Magdeburg umgezogen, um näher bei ihrer Familie zu sein. Gose hat sich dort offenbar prima eingelebt und scheint auch die Leistungsentwicklung zu nehmen, die ganz Schwimm-Deutschland der vielfachen Junioren-Europameisterin wünscht. „In der neuen Trainingsgruppe läuft es gut, ich verstehe mich mit allen super. Hier habe ich ja auch noch zwei, drei Kollegen in meinem Alter, die auch noch in die Schule gehen wie ich.“, erzählte Gose.

„Durch Corona ist derzeit ja nichts sicher zu planen, was auch für die Trainer richtig schwierig ist“

Das lässt viel erhoffen auf dem Weg zu Olympia in Tokio. Nächster Zwischenstopp sollen dabei die Deutschen Meisterschaften in Berlin (29. Oktober – 01. November) werden. Besonderen Druck macht sich Gose aber nicht, auch wegen der äußeren Umstände. „Durch Corona ist derzeit ja nichts sicher zu planen, was auch für die Trainer richtig schwierig ist“, sagt die Schwimmerin. „Ob alles so stattfinden kann, steht in den Sternen.“ Aber wenn, dann wird mir ihr und den anderen aus der Magdeburger Topgruppe zu rechnen sein. So viel ist sicher.