© Jo Kleindl
Der Olympia-Plan steht für die deutschen Wasserballer. Die Vorbereitung absolviert das DSV-Team komplett in Warendorf. Nach einem erfolgreichen ersten Lehrgang in der Sportschule der Bundeswehr in der vergangenen Woche ruft Wasserball-Bundestrainer Hagen Stamm seine Nationalspieler bereits an diesem Donnerstag an gleicher Stätte zu einer weiteren Maßnahme zusammen. Neben der Kondition stehen diesmal auch vermehrt spielerische Elemente im Vordergrund, um auf diese Weise die Abläufe in Angriff und Verteidigung, Über- und Unterzahl bis zum Beginn des Olympia-Qualifikationsturniers vom 14. – 21. Februar in Rotterdam (NED) weiter zu optimieren.
Als Sparringspartner steht für diesen zweiten Lehrgang vom 14. – 20. Januar die Nationalmannschaft aus Georgien bereit. Auch der EM-Zehnte von 2020 begibt sich dafür in die „Blase“ mit strengen Hygiene-Richtlinien. Neben mehreren gemeinsamen Einheiten ist für den 19. Januar auch ein offizielles Länderspiel vorgesehen. „Wir wollen schauen, wo wir international stehen“, sagt Stamm. Georgien ist ein Gegner auf Augenhöhe, die jüngsten Vergleiche fielen zumeist sehr knapp aus. Bei den Europameisterschaften gewann die DSV-Auswahl das Spiel um Platz neun mit 9:8.
Überzeugende Auftritte der jungen Wilden
Mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung ist der Coach sehr zufrieden. „Es war eine gute Entscheidung, nach Warendorf zu gehen. Die Bedingungen dort sind optimal“, sagt Stamm. Die Mannschaft ziehe hervorragend mit, insbesondere auch die jüngeren Spieler wie Yannek Chiru, Aleks Sekulic (beide Wasserfreunde Spandau 04), Mark Gansen (ASC Duisburg), Zoran Bozic (SSV Esslingen) und Niclas Schipper (Waspo 98 Hannover). Stamm hatte sie ganz bewusst nominiert, um das Niveau im Training weiter anzuheben.
„Das sind gute Jungs, die uns in Zukunft noch viel Freude bereiten werden. Sie haben beim ersten Trainingslager einen guten Eindruck hinterlassen und es deshalb verdient, noch einmal berücksichtigt zu werden.“
Nicht dabei in Warendorf sind der schon länger erkrankte Ben Reibel (Duisburg) sowie Fynn Schütze (Hannover). Er fällt mit einem Handbruch auch für die Olympia-Qualifikation aus. Gleiches gilt für Dennis Eidner (Duisburg), der seine Karriere in der Nationalmannschaft unlängst aus beruflichen Gründen beendet hat.
Auch der weitere Olympia-Plan steht für die deutschen Wasserballer bereits fest. Dabei wird das DSV-Team nicht wie ursprünglich geplant beim Vier-Nationen-Turnier vom 27. – 29. Januar in Montenegro antreten. Nach intensiven Beratungen und nach Rücksprache mit den verantwortlichen Medizinern im Wasserball und der Mannschaft hat sich der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) aufgrund der aktuellen Corona-Lage gegen eine Teilnahme entschieden. Hintergrund sind unter anderem mehrere positive Corona-Fälle bei den Teams von Serbien und Montenegro Beide Länder wären bei dem Turnier Gegner der deutschen Mannschaft gewesen.
Stattdessen wird das DSV-Team ein weiteres Trainingslager in der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf absolvieren. Dabei ist beabsichtigt, dass ab 26. Januar für vier Tage auch die Ausländer und Perspektivkader vom deutschen Meister Waspo 98 Hannover sowie von Pokalsieger Wasserfreunde Spandau 04 als Trainingspartner dazustoßen. „Es ist wichtig, dass wir im Spielfluss bleiben“, erklärt Stamm.
Am 03. Februar geht es noch einmal nach Warendorf – geplant sind dann auch mehrere Tests gegen Brasilien. Von dort geht es direkt weiter nach Rotterdam, wo am 14. Februar das erste Spiel der Olympiaqualifikation gegen die Niederlande ansteht. Weitere Gegner in der Vorrunde sind Frankreich, Russland, Rumänien und Kroatien.
Das aktuelle DSV-Aufgebot
Julian Real, Moritz Schenkel, Kevin Götz, Tobias Preuß, Niclas Schipper (alle Waspo 98 Hannover), Marko Stamm, Lucas Gielen, Marin Restovic, Denis Strelezkij, Maurice Jüngling, Mateo Cuk, Yannek Chiru, Aleks Sekulic (alle Wasserfreunde Spandau 04), Hannes Schulz, Reiko Zech, Lukas Küppers, Ferdinand Korbel, Florian Thom (alle OSC Potsdam), Timo van der Bosch (SV Ludwigsburg 08), Zoran Bozic (SSV Esslingen), Mark Gansen (ASC Duisburg)